Jochen Rüth – Gefäße

(red/mk)

3. Juli bis 25.September 2022 im Töpfermuseum Duingen

Das Gefäß im Zustand der Eintracht.
Sie schillern rot, blau, türkis oder braun. Mal bedeckt die Glasur
das ganze Gefäß, mal endet eine dicke Glasur oberhalb des Fußes
und legt das weiße Porzellan darunter frei.
Ein dicker Tropfen bildet den Abschluss.

In der Teeschale mit dem türkis schimmernden Seladon-Auftrag können sich die Betrachter*innen in der Tiefe der Glasur verlieren. Weich in ihrer Oberfläche sind die Shino-Schalen, eine im 16. Jahrhundert in Japan entwickelte Keramikgattung. Den runden Schalen sind gegenläufige Linien aufgesetzt, die dunkel hervorgehoben sind. Der Scherben – die gebrannte, unglasierte Form – ist gräulich aus einer Mischung aus Porzellan und Steinzeug. Während die Shinos wie auch die Seladon-Schalen glatt und einschmeichelnd sind, fühlen sich die Hidasuki-Schalen und Gefäße rauh an ihrer Oberfläche an. Das grob schamottierte Steinzeug ist von feinen Linien gezeichnet, die aus Gräsern und Stroh entstanden sind. Sie wurden vor dem Brand auf den Scherben aufgebracht und zeichnen so das Gefäß mit abstrakten Bildern. 

Im Gegensatz zu den auf der Scheibe in der Symmetrie gedrehten Gefäßen stehen die skulpturalen Vasen. Schroff, grob, urwüchsig in der Architektur, fast wie Steine, die der Natur entnommen worden sind, sind sie doch auch Gefäße, die der Keramiker geformt hat. Hier zeigt er sich auch als Bildhauer. So unterschiedlich die Gefäße und Gefäßobjekte sind, so zeigen sie doch alle ihre fesselnde Ästhetik. Dass sie als Gefäße einen praktischen Nutzen besitzen, kann ihnen den Anspruch als künstlerische Arbeit dabei nicht verwehren. 

Keramiker, Bildhauer, Künstler ist Jochen Rüth aus Altisheim. Rüth, 1960 in Würzburg geboren, hat in verschiedenen Werkstätten gelernt. Anschließend hat er seine Fähigkeiten in eigenen Ateliers akribisch vertieft. Wie ein Alchimist hat Rüth Glasuren erprobt und ihr Resultat auf unterschiedlichen Scherben zur Wirkung gebracht. Bis nach Australien und Neuseeland sind seine Arbeiten ausgestellt worden. Zahlreiche nationale und internationale Preise ehren sein Können. (red/mk)

Im Töpfermuseum in Duingen sind die Arbeiten
von Jochen Rüth ab dem 3. Juli 2022
bis zum 25. September 2022 zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 3. Juli um 15:00 Uhr, unter anderem mit einem Redebeitrag von Margret Faita,
Galeristin aus Hameln.

Die Keramik kann käuflich erworben werden.

Öffnungszeiten: jeweils mittwochs und sonntags
von 15.00 bis 17.00 Uhr oder nach Voranmeldung.
Der Eintritt ist frei.

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