Liebe Leserinnen und Leser,
wer bei Google „Alfeld Leine“ in die Such-Zeile eingibt, bekommt gleich oben ein paar Fotos eingeblendet – neben einer Karte von Alfeld und den Ortsteilen sowie dem aktuellen Wetter sowie einem Button, der wohl die Anreise erleichtern soll. Die kleine Fotogalerie aber führt zur Verwirrung.
Ein Motiv wird immer von einem anderen abgelöst, wie bei einer Diaschau in Dauerschleife. In der auftauchenden Reihenfolge wird gezeigt: 1. Der St. Nicolai-Kirchhof mit der alten Glocke und einem Blick auf die Steinbergsche Kapelle und die Lateinschule. Auch die Badehäuser sind zu erkennen. 2. Das Unesco-Welterbe Fagus-Werk. 3. Die Lippoldshöhle umgeben von grünenden Bäumen – ganz der Jahreszeit entsprechend. 4. Ein Blick auf die Bahnstrecke in den Leineauen mit Blick auf Brüggen, Dehnsen im Vordergrund.
5. ja, was ist das?, fragen sich die Ortskundigen. Der Blick auf einen idyllischen Ort mit einer Kirche und allerlei Häusern unter einem dramatischen Himmel, mit einem Felsen im Vordergrund. Da springt der imaginäre Diaprojektor aber schon weiter auf Bild Nummer 6.: erneut die Lateinschule. 7. der Bruchsee. 8. das Duinger Töpfermuseum. 9. die Brücke über die Leine zwischen Godenau und Eimsen. Und 10. eine Lok auf dem Grundstück der Almetalbahn zwischen Almstedt und Segeste.
Eigentlich keine schlechte Auswahl, um unsere Region, nebenbei auch das Verbreitungsgebiet der SIEBEN:, bildlich darzustellen – wenn da die Dopplung mit der Lateinschule nicht wäre. Aber was hat es mit der nicht bestimmbaren Ortsansicht auf sich?
Ein Foto aus Alfeld in Mittelfranken hat sich in die Abfolge gemogelt. Wahrscheinlich hat eine künstliche Intelligenz die Auswahl erstellt und es sei verraten: auch die Bilderschauen für die Stadt Gronau und die Gemeinden Freden, Sibbesse oder Delligsen waren im Test fehlerbehaftet.
Schauen wir nach Alfeld Mittelfranken: Die 445 Kilometer von Alfeld nach Alfeld fährt man Google Maps zufolge in 4 Stunden 33 Minuten. Der Ort hat 1121 Einwohnerinnen und Einwohner (2022), liegt östlich von Nürnberg und damit in Bayern, ist ländlich geprägt und – den Fotos im Internet zu urteilen – eine Reise wert. Aber wir haben eben gelernt, dass man nicht alles einfach so glauben darf, was einem die Internettechnik vorschlägt; dass man kritisch bleiben sollte.
Was Fakt ist: In diesem Jahr ist der Muttertag am Sonntag, 12. Mai. Er fällt zusammen mit dem Internationalen Tag der Pflegenden – über beides mehr in diesem Heft. Und es gibt weitere Termine, die Sie den Artikeln und dem Veranstaltungskalender der SIEBEN: entnehmen können, die nicht unbedingt in Zweifel gezogen werden müssen. Dennoch machen wir mit unserer menschlichen Intelligenz natürlich auch Fehler.
Beim Erkunden unserer Region kann man eigentlich keine Fehler machen – und man muss damit nie aufhören. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Der Mai ist die Zeit der Ausflüge, schauen Sie sich um, genießen Sie die vielen Kulturbeiträge.
Und viel Spaß beim kritischen Stöbern in dieser Mai-Ausgabe wünscht Ihre SIEBEN: