Modellprojekt: Baubeginn im April

01.04.2021 (gw)
Hausarzt-Praxen im Leinebergland

(Gute Idee – aber wohl ein Aprilscherz)
Manchmal ist es gut, wenn sich die Altvorderen zu Wort melden und
Bewegung in festgefahrene Standpunkte bringen. Lange hat es gedauert, Entscheidungen gegen die drohende Unterversorgung mit Hausärzten
im Leinebergland voranzubringen. Jetzt haben neueste Forschung und stille Diplomatie eine von allen Akteuren unterstützte Lösung ermöglicht.
Das Konzept „Regionales Versorgungszentrum (RVZ) Leinebergland“
wird umgesetzt.

Zentrale Lage, gute Erreichbarkeit per Bus, Bahn und Auto bei höchster Nachfrage an Patienten sprechen für die alte Hauptpost in Alfeld als „Hausarzt-Praxen-Haus“.
Die Finanzierung hatte der Regionsverein Leinebergland frühzeitig mit Fördermitteln gesichert und wurde dafür als Modellprojekt belohnt, so dass den beteiligten Kommunen keine Kosten entstehen. Die Räte der Mitgliedsgemeinden tun sich allerdings schwer, dem regionalen Versorgungszentrum am Standort Alfeld zuzustimmen.
Ernst-Martin Gräten, Initiator der „Alfelder Stiftung Podologie“ hat seit Veröffentlichung der neuesten Gropius-Studie im letzten Jahr durch seine stille Moderation aber einiges bewirkt. Außerhalb von Presse, Social Media und Durchstechen hat er mit allen Akteuren geredet und steht jetzt kurz vor der Umsetzung.
Seine Idee: das regionale Versorgungszentrum näher an Gronau schieben und so Nord- und Südleinebergland wieder zu einen.
In die Hände spielt ihm dabei die Tatsache, dass das Areal der alten Hauptpost an der Bahnhofstraße seit 2020 als ein weiterer Entwurf von Walter Gropius dokumentiert ist. Womit das Wirken des genialen Architekten von New York bis an die Alfelder Leinebrücke reicht.
Die „Bauhaus-Stiftung“ Berlin übernimmt aus ihren Mitteln den Rückbau der während der NS-Zeit angebrachten Eckverblendungen. So wird die typische transparente „Gropius-Ecke“ freigelegt, Tageslicht flutet das Innere – ein attraktiver Ausstellungsraum tut sich auf.
Das Konzept von Gräten sieht vor, die architektonische Achse Fagus-Werk und Hauptpost besonders herauszustellen und das Welterbe näher an die City zu bringen.
„Mit dem räumlichen Tausch von Ausstellung und Versorgungszentrum bietet sich eine einmalige Chance, die Fagus-Ausstellung näher an die Bürger und im Gegenzug das Welterbe näher an die Patienten zu bringen,“ so Gräten.
Der deutlich nördlicheren Lage des „Hausarzt-Praxen-Hauses“ mit wesentlich kürzerer Anbindung zur B3 konnte sich dann auch die Kommunalpolitik nicht entziehen.
Alles in Allem eine typische „Corona“-Umsetzung. Beschleunigte Genehmigungsverfahren und prompte Auszahlung der Fördermittel haben so viel Bewegung in das Projekt gebracht, dass noch vor der Kommunalwahl im September die Sekt-Korken knallen werden.
Die ersten Ärzte beziehen dann am Wahlsonntag das neue Domizil an der Hannoverschen Straße. Mit dabei eine Podologiepraxis, für deren Anbindung an das Schuhleisten-Werk sich Gräten seit Gründung der Stiftung 1965 eingesetzt hat.

Informationen:
www.bauhaus.de

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