Foto: Susanne Röthig

In der Alfelder Innenstadt bewegt sich was

Weitere Objekte werden saniert / Hochwertiges Wohnen soll etabliert werden

07.06.2021 (sr)
„Die Innenstadt ist nicht tot“, sagte Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen während eines Pressegesprächs, zu dem Lars Rogge, Geschäftsführer der Rogge Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, anlässlich der Sanierung des Objektes Leinstraße 23 (ehem. Körner-Pape) eingeladen hatte. „Hier ist in eine stadtbildprägende Immobilie investiert worden“, so das Stadtoberhaupt weiter. „Trotz erheblicher Einschränkungen durch die Seveso III-Richtlinie ist es möglich, in Alfeld etwas zu bewegen. Herr Rogge trägt Alfeld im Herzen, aber er ist auch Geschäftsmann. Wir haben Vertrauen zueinander und das Ergebnis und die zeitliche Umsetzung der Baumaßnahmen zeugt von der grundsätzlichen Stärke der Stadt.“  Im Mai 2020 erwarb die Firma Rogge Vermögensverwaltung das unter Denkmalschutz stehende Objekt am Eingang der Fußgängerzone. In Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde begannen ausschließlich regionale Handwerksbetriebe mit den Baumaßnahmen. Das Sanitätshaus Brandes & Diesing zog in das Ladengeschäft ein. „Wir haben schon länger nach einer größeren Fläche in Alfeld gesucht“, erklärte Jörg Reisgies, Geschäftsführer des Sanitätshauses Brandes & Diesing und lobte die gute Zusammenarbeit mit Lars Rogge und den örtlichen Handwerkern. „Wir haben hier jetzt auf 335 Quadratmetern die Möglichkeit unseren Kundinnen und Kunden unser Sortiment anzubieten und sie entsprechend ihrer Bedürfnisse zu beraten.“ Eine hauseigene Werkstatt, mit Luftfiltergeräten ausgestattete Beratungsräume sowie viel Platz zum Ausprobieren eines Rollators oder neuem Schuhwerk und Parkplätze in unmittelbarer Nähe sind nur einige Annehmlichkeiten, mit denen Brandes & Diesing und die fünf Mitarbeiterinnen in Alfeld punkten. 

Freuen sich über die gelungene Umsetzung der Renovierungsmaßnahmen am Eingang zu Alfelds Fußgängerzone: (von links) Karsten Dielzer (Abteilung Firmenkunden Volksbank), Thomas Fiedler (Standortgemeinschaft Innenstadt Alfeld), Jörg Reisgies, Mario Stellmacher, Alexander Rudnick, Lars Rogge, Peter Jäger (Technischer Leiter Rogge-Gruppe) und  Bernd Beushausen. Foto: Susanne Röthig

Wohnqualität durch Terrassen und Loggia-Raum

 „In den beiden Obergeschossen entstehen zwei großzügige 4-Zimmer-Wohnungen mit jeweils etwa 115 Quadratmetern Wohnfläche und zwei Bädern und zwei 75 Quadratmeter große moderne 2-Zimmer-Wohnungen, die mit offenen Küchen-Essbereichen ausgestattet sind. Zwei der Wohnungen haben Terrassenbereiche, die große Dachgeschosswohnung verfügt über einen Loggiaraum“, so Lars Rogge. Historische Details werden dabei erhalten und die komplette Haustechnik energieeffizient optimiert. Kurze Wege zum Einkaufen und zum Bahnhof sowie Parkmöglichkeiten sind Pluspunkte des Standortes. Im 4. Quartal 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Mieter einziehen. „Es zeigt sich, dass in der Alfelder Innenstadt viele Potenziale stecken, die bei kompromissbereitem Zusammenwirken aller Beteiligten erschlossen werden können“, sagt Lars Rogge, der auch Vorsitzender der Standortgemeinschaft Innenstadt Alfeld e. V. ist.   

2022 geht es auf der Winde weiter

Als weiteres Projekt soll das Objekt Leinstraße 29 (ehem. Bäckerei Thiesemann) fertiggestellt werden. Durch einen Teilabriss entsteht ein von außen zugänglicher Hofbereich. Als Mieter zieht ab September der Regionsverein Leinebergland e. V. dort ein. Für 2022 ist dann die Sanierung des Objektes Winde 3 (ehem. Glas-Herwig) geplant. „Die Architektenaufträge sind bereits erteilt“, sagt Lars Rogge im SIEBEN-Gespräch. Ziel ist es, hochwertiges Wohnen in der Alfelder Innenstadt zu etablieren. „Das soll sich besonders auf die Bereiche Winde, Unter der Kirche und Holzer Straße erstrecken“, sagt Alexander Rudnick, der Kommunen bei der Entwicklung innovativer, zukunftsfähiger und praxisgerechter Lösungen unterstützt. 

Blockadehaltung kann nicht von Dauer sein

„Investoren machen inzwischen einen Bogen um Alfeld“, sagt Alexander Rudnick. „Das liegt an der Halsstarrigkeit von Sappi.  Aufgrund der derzeitigen Blockadehaltung liegen bekanntlich mehrere Projekte auf Eis.“ Es gebe hier sicher Lösungen, so Alexander Rudnick. „Diese Haltung kann nicht auf Dauer fortgeführt werden. Beispielsweise haben BASF, Symrise und VW an ihren Standorten das auch hinbekommen.“ „Die Stadt ist wieder im Gespräch mit Sappi“, bestätigte der Erste Stadtrat und Baudezernent Mario Stellmacher im SIEBEN-Gespräch. „Sappi hat zugesagt, gegen die erteilte Baugenehmigung für das KWG-Vorhaben im Gebäude der alten Post an der Bahnhofsstraße nicht gerichtlich vorgehen zu wollen.“ Das würde grünes Licht für das Wohnprojekt bedeuten und Alfeld 1800 Quadratmeter neuen Wohnraum bescheren. 

Die Sanierung hat sich gelohnt: Das Objekt Leinstraße 23 (links) fügt sich harmonisch in das unverwechselbare Alfelder Stadtbild ein, bietet Kundinnen und Kunden des Sanitätshauses im Erdgeschoss barrierefreien Zugang und wird in den beiden Obergeschossen mit zeitgemäßem Wohnraum ausgestattet. Foto: Susanne Röthig

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