Zum Tag des offenen Ateliers, 4. und 5. November 2023
Ausstellung – Bilder vom Beginn bis zum Ende
Bald ist es wieder soweit, am Tag des offenen Ateliers, 4. und 5. November 2023, öffnen die Alfelder Kunstschaffenden wieder ihre Ateliers, um den interessierten Menschen ihre Werke zu zeigen.
Ingrid Knust, die Witwe von Rolf Knust, erinnert sich gerne daran, wie es damals zu Beginn war, als ihr Mann sein Atelier bekam.
Es war am 16. September 2005 zu Rolfs 57. Geburtstag.
Beim Geburtstagsfrühstück lud sie ihn zu einer kleinen „Spritztour“ durch Alfeld ein.
„Wir fuhren am Fagus-Werk vorbei als ich ihm die Frage stellte:
Was bedeutet für dich der Satz Zurück in die Zukunft?“, erzählt Ingrid Knust. So eine Frage ist im Vorbeifahren aber gar nicht so leicht zu beantworten. Wenig später kamen sie zum Grünen Warenhaus an der Bahnhofstraße 8, welches wie das Fagus-Werk ebenfalls von Walter Gropius erbaut wurde. Hier übergab sie ihm als Geburtstagsgeschenk den Schlüssel zu seinem Atelier.
Nun verstand er auch die Frage. Ein Haus, in der Vergangenheit errichtet, war für ihn ein schöner Platz für seine Zukunft als Maler. Er strahlte über das ganze Gesicht.
Nach der Renovierung, bei der ihm auch ein Freund half, war das Atelier ein wunderschöner Raum mit hellen Fenstern, ideal zum Malen. Gisela Bartels, die Vermieterin gab ihm später auch noch einen 2. Raum dazu, der als Galerie genutzt werden konnte.
Er beendete sein Studium für freie Malerei mit Auszeichnung an der Hochschule für Bildende Kunst BBK, und unterrichtete anschließend noch mehrere Jahre.
Rolf Knust konnte 15 Jahre sein Atelier genießen. An vielen „Offenen Ateliers“ nahm er als Mitbegründer teil. Dann erkrankte er und starb am 23. März 2020.
Wegen der schönen Erinnerungen konnte sich Ingrid Knust lange nicht vom Atelier trennen. Sie gab drei Malerinnen die Möglichkeit, dort zu malen und hatte so Hilfe bei der Miete. Jetzt ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Das Atelier Rolf Knust öffnet am „Tag des offenen Ateliers“ zum letzten Mal seine Türen für die Öffentlichkeit.
Zu diesem Anlass wird Ingrid Knust die Ausstellung chronologisch gestalten, sodass Besucher in einer Zeitfolge Bilder vom Beginn bis zum Ende betrachten können.
Es werden auch Werke dabei sein, die in der Öffentlichkeit bisher noch nicht gezeigt wurden. (red/gw)
Alle sind ganz herzlich eingeladen, bei Kaffee und Kuchen noch ein letztes Mal dabei zu sein.