Fotos: Susanne Röthig, Pixabay

Weltwassertag am 22. März 2022: Grundwasser, der unsichtbare Schatz

03.03.2022, (sr)

Wasserwerk Alfeld GmbH liefert mehr als eine Million Kubikmeter Trinkwasser jährlich.

Wasser ist eine begrenzte und zunehmend knappe Ressource. Für uns ist es selbstverständlich, dass Wasser in trinkbarer Qualität aus dem Hahn kommt. Wir spülen unsere Toiletten damit, waschen unsere Wäsche, wässern Rasenflächen, nutzen es zum Kochen und für die Körperpflege. Es ist somit weit mehr als H2O. Die Verfügbarkeit und die gute Qualität von Wasser ist in vielen Teilen der Erde nicht selbstverständlich. Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels wird Wasser zum knappen Gut. Der Weltwassertag findet seit 30 Jahren jährlich am 22. März statt. 2022 steht er unter dem Motto „Groundwater: Making the Invisible Visible“: „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“. Mit diesem Jahresthema wollen die Vereinten Nationen weltweit auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen und es ins Bewusstsein der Menschen rufen.

Das Warnewasser wird ab dem Warneverteiler in den oberen Anlagen in verschiedene Richtungen umgeleitet. Unter anderem fließt es zur oberen Warnemühle (Archivfoto von 2017) und speist den Brunnen auf dem Marktplatz, der in früheren Zeiten als Pferdeschwemme genutzt wurde.

Die Bedeutung des Wassers für Gesundheit, Ernährung, Wirtschaft und Entwicklung ist elementar, besonders Grundwassers eine unverzichtbare Ressource, die es zu schützen gilt. In Norddeutschland wird das Trinkwasser zum überwiegenden Teil aus Grundwasser gewonnen. Von dort gelangt es über die Aufbereitung im Wasserwerk bis in die Haushalte. 

Qualität für die Region

Die Wasserwerk Alfeld GmbH garantiert den rund 18.500 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Stadt Alfeld (Leine) und 14 Ortsteilen (Lütgenholzen wird durch das Überlandwerk Leinetal bedient) die Versorgung mit Trinkwasser von bester Qualität. Die rund 6.000 Haushalte benötigen eine Trinkwassermenge von ca. 1,1 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Diese wird durch die Wasserförderung der Wasserwerke Liethgrund und Eimser Weg und durch die Brunnen Eimsen, Dehnsen und Föhrste gedeckt und über ein Rohrleitungsnetz von insgesamt 144 Kilometern Länge zu den Verbrauchenden transportiert. So ist es auf der Internetseite des Wasserwerks nachzulesen. 

Den Weltwassertag nimmt die SIEBEN zum Anlass, sich in den kommenden Monaten dem Thema Wasser intensiver zu widmen. Unter anderem gehen wir folgenden Fragen nach: Wo kommt das Wasser genau her? Wie wird es aufbereitet und kontrolliert? Welche Möglichkeiten der (Trink)-Wassereinsparung gibt es? Wie funktioniert die Verteilung durch das Rohrleitungsnetz?  Entkalkung aber wie?  Was genau geschieht mit dem Schmutzwasser? 

Wie war das früher mit der Wasserversorgung?

Wasser hat für die Menschheit schon immer eine lebenswichtige Bedeutung. Das ist in Alfeld nicht anders als in anderen Städten und Orten. Auch Alfeld entstand, da es hier ausreichend Wasser gab. Der Mensch machte sich das Wasser vielfältig zunutze. Hier sei besonders die komplexe Verteilung der Warne erwähnt. Ursprünglich verlief die Warne etwa entlang des heutigen Verlaufs der Hildesheimer Straße bis im frühen 14. Jahrhundert Zisterziensermönche sie umleiteten, um den Bach für die Einwohner mit einer Dreiteilung nutzbar zu machen. 

Der Brunnen an der Gudewillstraße lag außerhalb der Stadtbefestigung und diente zur Versorgung der Bevölkerung des Alten Dorfes.  

Am aktuellen Warneverteiler in den Oberen Anlagen, dessen Bau auf einem Hinweisschild mit 1800 datiert ist, ist diese Aufteilung schön zu erkennen und durch eine Zeichnung, die in den 1970er Jahren eine Wand des Ratskellers zierte (s. Foto unten links), dargestellt. Zu sehen ist neben dem Warneverlauf die Befestigungsanlage samt Türmen und Toren.   

Nach Südwesten floss jetzt ein Teil des Wassers entlang des Südwalls zum Betrieb einer Papiermühle und zur Bewässerung der Befestigungsanlagen zur Leine hin ab.

Nach Norden wurde an der Teilung das Wasser in den sogenannten „Nassen Graben“ der Stadtbefestigung geleitet und erreichte im weiten Bogen um die Stadt herum beim heutigen Kaufland den Mühlenarm der Leine.

Die mittlere Abzweigung der Warne hatte die größte Bedeutung für die aufstrebende Stadt. Jetzt floss das glasklare Wasser direkt in die Innenstadt, um dort genutzt zu werden: Die obere und untere Warnemühle belieferten die Alfelder mit Mehl, eine Pferdeschwemme auf dem Marktplatz erleichterte die Versorgung der Tiere, Brauereien konnten mit dem recht sauberen Wasser Bier brauen, es war immer genügend Wasser für die Brandbekämpfung da. Zusätzlich sorgten Brunnen für die Wasserversorgung der Bevölkerung. Hier seien die Standorte Gudewillstraße, Perkstraße und Unter der Kirche genannt, die heute noch mit den wieder aufgemauerten Brunnenringen Zeugnis ablegen. 

An die Trinkwasserqualität von heute war seinerzeit natürlich nicht zu denken. Oft war das Wasser durch Bakterien verunreinigt. So kam es zu Krankheiten wie beispielsweise Typhus. Vor rund 100 Jahren traf es Alfeld heftig. Die Epidemie gab den Ausschlag zum Bau eines Wasserwerkes. 

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