Liebe Leserinnen und Leser,
Sie kennen das sicher, liebe Leserin, lieber Leser: Sie hören im Fernsehen, im Radioprogramm oder irgendeinen Streamingdienst eine Meldung und glauben, Sie müssten sich verhört haben. Das gibt es doch nicht, das können die doch nicht machen, das kann der doch nicht ernst meinen, sind wahrscheinlich Ihre ersten Reaktionen. Kann es sein, dass jemand in einer Demokratie so viel Macht hat, im Alleingang zu ändern, was ihm nicht gefällt, Wörter zu verbieten, die er überflüssig findet, leicht nachweisbar Unwahrheiten zu verbreiten, wann immer es ihm passt und Menschen reihenweise persönlich tief zu beleidigen oder gar zu demütigen? Ja, das kann sein, wir erleben es grade jeden Tag.
Nicht nur über scheinbar weit Entferntes, sondern auch Nahes kann man sich immer wieder wundern. Der massive Regenmangel, den wir alle auch bei uns im Leinetal seit Monaten miterleben, etwas ganz Normales? Klimawandel sei eine Erfindung – wenn wir nur eine bestimmte Partei wählten, wird alles wunderbar und wir hätten auch plötzlich wieder lange kalte Winter voller Schnee? Allzu gern würden wir daran glauben, wünschen uns, alles sei wieder gut – aber alles war nie gut, und die Welt verändert sich ständig, wenn vielleicht auch nicht immer in einem so beängstigenden Tempo wie grade jetzt.
Apropos Veränderungen: Seit einiger Zeit gibt es in heimischen Supermärkten sogenannte Handscanner. Sehr praktisch, man kann selbst gleich die Preise einlesen, hat in Echtzeit den Überblick über den Warenwert im Einkaufswagen und spart viel Zeit beim Bezahlen. So leicht zu lernen und zu bedienen, und trotzdem sehen sich ältere Leute manchmal erstaunten Blicken ausgesetzt oder Kommentaren wie: „Ach, du machst das auch? Ich dachte, das sei nur etwas für Jüngere!“. Nein, natürlich nicht. Denken aber vielleicht auch die Besitzer und Angestellten solcher Märkte ähnlich? Selbstverständlich müssen Stichproben gemacht werden, um zu prüfen, ob die Kunden und Kundinnen denn auch ehrlich jedes Produkt eingescannt haben. Aber kann es tatsächlich nur am Zufallsprinzip liegen, wenn es einem passiert, dass bei buchstäblich jedem Einkauf nicht elektronisch bezahlt werden kann, sondern erst ein Kontrolleur kommt und Stichproben nimmt? Kaum zu glauben. Da wundert man sich denn doch, fragt sich verärgert, welche Form von „Profiling“ dort wohl praktiziert wird, und wird in Zukunft wahrscheinlich auf andere Einkaufsmöglichkeiten zurückgreifen. Schade eigentlich.
Bei allen Veränderungen bleib einiges sehr Bewährtes und Beliebtes aber gleich: Der Juni ist die Zeit für Sportveranstaltungen in der Stadt, für die Kulturregionale, für die Besichtigung der Offenen Denkmäler und für die Kunst und Kulturtage in Brunkensen. Auch andere Aktivitäten im Freien wie der Gerzer Dorfflohmarkt laden wieder zum Stöbern, netten Gesprächen und Kaufen ein – garantiert scannerfrei in jeder Hinsicht!
In diesem Jahr bereichern zudem die Projekte der Alfelder Schulen im Rahmen der Lions Club-Initiative „Jugend Macht Alfeld“ in der Innenstadt das Juniprogramm.
Bei diesem vielfältigen Treiben ist sicher etwas dabei für Sie, liebe Leserin und lieber Leser. Sie dürfen sich wieder wundern und auch staunen – und dieses Mal auf ganz positive Weise!
In diesem Sinn viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihre SIEBEN: