Foto: Erlebniszoo Hannover

Tierische Inventur: 1.880 Tiere in 186 Arten

Großes Zählen im Erlebnis-Zoo Hannover | Corona-bedingt weniger Besucher*innen, fehlende Einnahmen von rund 9 Millionen Euro

01.02.2021 (red/ne)
Farbenfrohes Geflatter bei den Flamingos im Erlebnis-Zoo Hannover: Bei der tierischen Inventur für das Jahr 2020 schwebten die eleganten Vögel einer rosaroten Wolke gleich an den Zählenden vorbei. Gar nicht so einfach, bei dem Gewusel den Überblick zu behalten. Bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 wurden im Erlebnis-Zoo alle Schützlinge von der Ameise bis zum Zebra gezählt. Teilweise mehrmals, wie die flatterhaften Flamingos. Aber jetzt steht es fest: Im Erlebnis-Zoo leben 1.880 Tiere in 186 Arten. Darunter exakt 121 Flamingos.

Eisbaer-Maedchen Nana und Mutter Milana werden gemessen. Foto: Erlebnis-Zoo Hannover

Bei der Inventur der besonderen Art lassen sich einige Tierarten leicht, andere nur mit gelernten Kniffen zählen. Die Elefanten zum Beispiel sind nicht zu übersehen: Indra + Manari + Califa + Yumi + Jenny + Meena = 6.  Auch die Eisbären machen es einfach: Sprinter + Milana + Jungtier „Nana“ = 3.  Schwieriger wird es bei den freifliegenden Vögeln im Urwaldhaus, die pausenlos unterwegs sind. Mit einer ausgeklügelten Methode werden sie geschätzt: Stundenlang beobachten die Tierpfleger*innen die Tiere an ihrer Futterstelle. Die Anzahl der dort pickenden Vögel wird schließlich hochgerechnet.

Tierpflegerin Stefanie Leitner setzt Brillenpinguin Sigrid auf die Waage. Foto: Erlebnis-Zoo Hannover

Wenn alle Zahlen feststehen, vergleichen die Zoologen sie mit den Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger *innen schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, ab- oder zugereist ist. Diese täglich ermittelten Daten werden von den Zoologen erst handschriftlich in das sogenannte „Tierbestandsbuch“ geschrieben und dann in den Computer übertragen. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird mit den Aufzeichnungen verglichen. Fehlt ein Tier bei der Inventur oder gibt es gar eines zu viel, wird noch einmal neu gezählt.

Der Abschluss der tierischen Inventur ist der Jahresbericht, den die Zoo-Kuratoren zusammenstellen. Dieser wird an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie an den Gesellschafter des Zoos und an das Veterinäramt übermittelt. Auf diese Weise ist jedes Tier im Zoo „aktenkundig“.

Zählung der Besucher*innen im Corona-Jahr

Nicht nur die Tiere, auch die Besucher*innen wurden gezählt. „Aufgrund der Corona-bedingten Schließung von März bis Mai, der Corona-geschuldeten Besucherbegrenzung während der Öffnungszeiten sowie der zweiten angeordneten Schließung ab dem 1. November durften wir 2020 nur 670.000 Zoofreunde begrüßen“, erklärte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Geplant war es eigentlich, 1,1 Mio. Besucher für Tiere und Artenschutz zu begeistern. „Uns fehlen daher Einnahmen von rund 9 Mio. Euro.“ Dank der Unterstützung der Region Hannover, einem Hilfsfond der Landespolitik und einer erhöhten Kreditlinie sei der Zoo aber in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu bestreiten.

„Ein riesiges Dankeschön geht auch an alle Menschen, die den Zoo mit dem Kauf von Gutscheinen für Tickets und Jahreskarten und der Übernahme einer Tier-Patenschaft unterstützt haben“, so Casdorff. Zu Beginn des zweiten Lockdowns hatte der Zoo Spendenpatenschaften für eher ungewöhnliche Tiere angeboten. Besonders beliebt waren die Fette Sandratte, ein Rentier und die unzertrennlichen Liebesvögel Rußköpfchen: 790 solcher Patenschaften wurden bis Ende des Jahres übernommen. „Es hat uns sehr berührt, wie stark die Menschen mit dem Zoo verbunden sind, wie viel Zuspruch der Zoo bekommt.“

Auch bei den treuen Jahreskarten-Inhabern möchte sich der Zoo ganz besonders bedanken: „Für die Zeit, in der die Jahreskarten aufgrund der Schließung nicht genutzt werden konnten, bieten wir selbstverständlich einen Ausgleich an“. Allerdings stellt das, angesichts von rund 84.000 Jahreskarten, eine riesige finanzielle Herausforderung von 1,5 Millionen Euro dar. „Nach dem ersten Lockdown hatte der Großteil der Jahreskarten-Besitzer auf Rückzahlung verzichtet“, berichtet Casdorff, „es würde uns sehr helfen und wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn uns die ZooCard-Inhaber auch beim jetzigen Lockdown wieder unterstützen!“

Ausblick 2021 – Zoo hofft auf Unterstützung
„Wir sind sicher, dass 2021 wieder ein tolles Zoojahr wird“, so Casdorff, „wir haben den Zoo in Eigenarbeit verschönert, haben viele tierisch interessante Geschichten zu erzählen und freuen uns darauf, unsere Besucher endlich wiederzusehen.“ 
Besonders freue sich der Zoo darauf, die vielen Schulklassen wieder zu begrüßen: In dem größten außerschulischen Lernort Zoo können die Schüler*innen spannendes Wissen über Tiere und Biologie live und nachhaltig beeindruckend erleben. Für die Vorbereitung auf den lebendigen Unterricht hat das Team der Zooschule seine Themenhefte mit vielen Hintergrundinformationen für die Lehrenden und Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler überarbeitet und neu erstellt. Themen zu den Unterrichtsgängen „Tiere in der Kälte“, „Tierernährung“, „Flusspferde“ und „Zootierhaltung“ finden sich auf der Seite der Zooschule zum Download:  www.erlebnis-zoo.de/zooschule

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