Samstag, 24. August 2024, 10 – 12 Uhr, Marktplatz Alfeld
Hinweis auf die Geschlechterlohnlücke
„Gleichberechtigung von Mann und Frau? Theoretisch ja.
Verankert in unserem Grundgesetz, im Artikel 3, ist die Gleichbehandlung ein Grundstein der Demokratie. Die Realität sieht leider ein bisschen anders aus: Der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied ist in Deutschland immer noch präsent und beträgt seit 4 Jahren 18%.
Das heißt, Frauen bekommen im Durchschnitt 18% weniger Lohn“, so die Veranstaltenden des „Red Picknicks“.
Seit 2008, initiiert durch den Verein BPW e.V. (Business and Professional Women e.V.), markiert der Equal Pay Day symbolisch diesen geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied. Für dieses Jahr wurde das Datum auf den 6. März festgelegt und weist darauf hin, dass Frauen 66 Tage länger arbeiten müssen, um so viel wie ein Mann zu verdienen.
Der Equal-Pay-Day will das Bewusstsein für die bestehenden Lohn- und Rentenunterschiede zwischen Frauen und Männern schärfen und die öffentliche Debatte über die Ursachen dieser Ungerechtigkeit im Geschlechterverhältnis anregen.
Warum ist der Unterschied in der Bezahlung so groß?
Frauen und Männer ergreifen immer noch oft sogenannte „geschlechtstypische“ Berufe, wo bei formal gleicher Qualifikation in männerdominierten Branchen häufig höhere Löhne gezahlt werden. Voraussetzung für die Arbeit in der Krankenpflege oder einem Handwerksbetrieb ist jeweils eine dreijährige Ausbildung.
Löhne und Gehälter im nachfolgenden Berufsleben unterscheiden sich dennoch erheblich.
Laut Statistischem Bundesamt verdienten Frauen in Deutschland im Jahr 2023 durchschnittlich 20,84 Euro/Stunde, während Männer durchschnittlich auf einen Stundenlohn von 25,30 Euro kamen.
Frauen erhalten also für eine Stunde Arbeit durchschnittlich 4,46 Euro bzw. 18 Prozent weniger Lohn.
Außerdem übernehmen vorrangig Frauen die Hauptverantwortung für die private und unbezahlte Sorgearbeit wie Kindererziehung, Haushalt oder die Pflege von Angehörigen, daher sind bei ihnen Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit häufig zu finden. Zusätzlich, so zeigt die Erfahrung, sind Frauen bei der individuellen Lohnfindung, das heißt, wenn es um das Verhandeln von Gehalt, Bonuszahlungen und Beförderungen geht, in der Regel zurückhaltender als männliche Kollegen mit dem gleichen Qualifikationsniveau und erzielen deshalb oft geringere Einkünfte.
Die Landfrauen der Kreisverbände aus Alfeld und Hildesheim machen gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Alfeld, Ina Lechel, und dem ALMA Frauen e.V. auf das Thema Lohngerechtigkeit aufmerksam.
Sie laden am 24. August 2024 von 10 bis 12 Uhr zu einem „Red Picknick“ auf den
Alfelder Marktplatz ein.
Die Farbe Rot symbolisiert dabei die roten Zahlen, die sich auf die Geldbörsen der Frauen auswirken.
„Zusätzlich gibt es ein Angebot mit Information zu Altersvorsorge, Rente und Gehalt. Expertinnen vor Ort beantworten erste Fragen“, so die Veranstalterinnen.
„Frauen sollen so viel verdienen, dass sie auskömmlich leben können und das auch im Alter“, sagt Silvia Weick.
„Wir möchten Frauen in Gehaltsverhandlungen stärken, sodass sie sich nicht unter Wert verkaufen“, erläutert Ina Lechel und Heike Lietz ist wichtig, dass „Frauen und Männer bei gleicher Arbeit das gleiche Gehalt bekommen“. „Wir setzen uns für die Belange der Frauen auf dem Land ein“, so Birgit Mund, Ansprechpartnerin des Landfrauen-Kreisverbandes Alfeld.
Mitbring-Picknick
Bei der Veranstaltung, die auch von der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft Hildesheim und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unterstützt wird, handelt sich um ein Mitbring-Picknick, bei dem die Gäste, bekleidet mit einem roten Oberteil, ihre Haltung zum Ausdruck bringen können.
„Wir stellen Tische, Sitzmöglichkeiten und bitten die Teilnehmenden darum, Geschirr und Speisen mitzubringen“, so die Veranstalterinnen.
„Auf das „Red Picknick“ folgen weitere Veranstaltungen im Kreisgebiet zum Thema Equal Pay und Gleichberechtigung“, kündigen sie an. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. (red/sr)
Infos und Kontakt:
www.kreislandfrauen-alfeld.de und
E-Mail: gleichstellungsbeauftragte@stadt-alfeld.de.