13.12.2021 (red/mk)
Vorschau für den Lampsringer September in 2022
Die Lamspringer September-Gesellschaft eine schwierige Corona-Spielzeit gerade erst beendet und schon steht das neue Programm für das kommende Jahr. „Die Veranstaltungen 2020 und 2021 werden uns allen als Pandemie-Spielzeiten in Erinnerung bleiben. Besondere Regelungen, mehr Abstand, begrenzte Zuschauer …, aber trotzdem tolle Veranstaltungen, die uns ein bisschen Ablenkung in der Pandemie verschafft haben“, so die Bilanz von Uwe Bestian-Lehmann. „Unsere Künstler waren begeistert und froh einfach auftreten zu dürfen“, erklärtet der Vorsitzende der Gesellschaft weiter. Das Publikum hat die Künstler, die sich trotz oder gerade wegen der Pandemie enorm „ins Zeug gelegt haben“, geradezu überschwänglich gefeiert. Auch das neue Programm verspricht viele Höhepunkte und volle Veranstaltungen, … wenn die Lage es wieder zulässt.
Zum Auftakt am 02. September wird das neue Kinderbuch „Auf der Suche“ von Ronja Padurlar vorgestellt. Die Autorin wird die Geschichte des kleinen Igels erzählen, der sein Zuhause verliert und auf seiner Suche nach neuen Freunden und einem neuem Heim viele Vorurteile und Ablehnungen erfährt. Illustriert hat das Buch der bekannte Lamspringer Künstler Micha Kloth. Die Lieder dazu stammen aus der Feder der „Liedersachsen“, Petra Fritsche-Grothe und Kai Gerling aus Alfeld, die die Lesung musikalisch begleiten werden. Ebenfalls mit von der Partie ist der Liedermacher und ehemalige NDR1 Radiopastor Jan von Lingen mit neuen Songs im Gepäck. Der musikalisch-literarische Abend beginnt um 19 Uhr. Die Geschichte des kleinen Igels wird auch als Kinder-Theaterstück am Ende der Spielzeit des Septembers auf die Bühne kommen.
Am 03. September geben sich die „Queenz of Piano“ die Ehre. Die Queenz of Piano verbinden die Virtuosität und die Tiefe klassischer Musik mit der Atmosphäre eines Popkonzerts. In Zeiten, in denen es nicht mehr nur Goethe, sondern auch Fuck ju Goethe (sogar Fuck ju Goethe 2)gibt, sprengen sie die Grenzen zwischen Bach und Beats, E-und U-Musik, Hoch-und Popkultur! Mit ihrem Programm „Classic Music That Rocks“ kombinieren sie Johann Sebastian Bachs Toccata mit Thunderstruck
von AC/DC zu einem fulminant virtuosen Meisterwerk. Beethovens Ode an die Freude verschmilzt mit der ansteckenden Lebensfreude von Happy (Pharell Williams). Chopins Revolutionsetüde trifft bei energiegeladenen Dance Beats auf Eye of the Tiger. Bei Ed Sheerans Shape Of You wird der Flügel zum Percussioninstrument für mitreißende Grooves, die eine knisternde Spannung zwischen leisen Tönen und schnellen Passagen erzeugen. Abgerundet wird das Programm der beiden preisgekrönten Pianistinnen durch ihre eigenen Kompositionen, bei denen sie ein weiteres Mal ihr leidenschaftliches Temperament und ihr tiefes musikalisches Verständnis über Genregrenzen hinaus unter Beweis stellen. Das Konzert beginnt um 19 Uhr.
Ein alter Bekannter des Lamspringer Septembers gibt sich am 08. September die Ehre. Wladimir Kaminer wird aus seinem neuen Buch „Wie sage ich es meiner Mutter?“ lesen. Darin erklären die Enkel der Oma ihre neue Welt, in der Tiere, Menschen und Pflanzen in einer harmonischen Beziehung leben und einander gegenseitig respektieren, sie darf also nicht einmal mehr Gehacktes kaufen. Die Oma wehrt sich dagegen. „Und was mache ich? Ich versuche die neue Welt für
meine Mutter zu übersetzen“, so der beliebte Schriftsteller. Die Lesung beginnt um 19:30 Uhr.
Am 11. September wird zum ersten Mal der Knabenchor Hannover in der Klosterkirche gastieren.
Der Knabenchor zählt seit Jahrzehnten zu den herausragenden Chören seines Genres und führt gleichzeitig eine alte hannoversche Chortradition fort, die bis zum Knabenchor der spätgotischen Marktkirche zurückreicht. Im Jahr 2002 übernahm Prof. Jörg Breiding die Leitung des Chores von seinem Vorgänger Prof. Heinz Hennig, der den Chor im Jahr 1950 gegründet hatte. Das umfangreiche Repertoire des Knabenchores Hannover reicht von Werken der venezianischen Mehrchörigkeit bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Dabei stehen besonders Kompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts, insbesondere die Werke Heinrich Schütz’ und Johann Sebastian Bachs im Zentrum der Arbeit. Das außergewöhnliche Kontzert beginnt um bereits 17 Uhr.
„A Night of swingin Blues & Boogie Woogie“ heißt es dann am 16. September mit Frank Muschalle (Piano), Dirk Engelmeyer (Schlagzeug/Gesang) und Matthias Klüter (Kontrabaß). Das Frank Muschalle Trio gehört heute zu den gefragtesten Formationen der europäischen Blues- und Boogie
Woogie-Szene. Seit vielen Jahren international unterwegs präsentiert das rhythmisch vielfältige Trio dynamisch-kraftvolle und mitreißend leidenschaftliche Interpretationen aller musikalischen Facetten des Genres. Als besonderes Highlight ist bei diesem Konzert Stephan Holstein mit dabei, einer der gefragtesten Saxophonisten und Klarinettisten in Europa. Er begann seine Karriere im Alter von 13 Jahren in den Jazzclubs in und um München. Seine stilistische Bandbreite reicht heute von der
Musik Django Reinharts über sein eigenes Klassik-Trio Projekt bis hin zu zeitgenössischen Jazzprojekten. Der Boogie Woogie-Abend beginnt ist um 20 Uhr.
Am 17. September erwartet das Publikum dann ein Abend mit André Hartmann. In seinem aktuellen Musik-Comedy-Kabarett-Programm „RADIO AKTIV ! – Der Strahlemann am Klavier“ durchleuchtet er die vielen schönen, schrillen und schrecklichen Radiosender Europas und fackelt eine rasend komische Quintessenz über alle Archetypen ab, die tagein-tagaus im Radio aktiv sind. Von Udo Lindenberg über Herbert Grönemeyer, von der atomaren Angie bis zum Super-Gauck – der brillante Stimmenimitator hat sie alle drauf. Wortwitz auf hohem Niveau, preisgekröntes Klavierspiel und unfassbare Spontaneität vereinigen sich. Dabei begleitet sich der „Strahlemann“ selbst am Piano und zieht sämtliche Register des Klavierspiels, manchmal eher atonal als atomar, von Barock bis Rock.
Das Publikum hat an diesem Abend Gelegenheit, am Ablauf aktiv teilzunehmen und sich während der Show Liedtitel zu wünschen, die André Hartmann dann sofort am Klavier darbietet, in einer Version, die Sie ganz sicher noch nicht kannten! Der einzigartige Musik-Comedy-Abend der Spitzenklasse beginnt um 19:30 Uhr.
„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh´n, und dann werden tausend Märchen wahr.“ Am 23. September wird das „Duo Pariser Flair“ die Ufa-Film- und Musikindustrie und ihre schillernden Stars dieser Epoche wieder auferstehen lassen. Eine fröhliche und staatlich geförderte Kunst, die sich jedoch in einer dunklen Zeit entwickelt hat, so fein wie fies orchestriert von Joseph Goebbels, dem sogenannten Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Es war ihm bewusst, dass die Menschen von der täglichen Kriegshetze und Führer-Indoktrination Erholung brauchten, und dass unpolitische Unterhaltung dafür geeignet war. Musik-, Operetten- und Revuefilme erlebten deshalb in den Dreißiger- und Vierzigerjahren einen ausgesprochenen Boom. Lilian Harvey und Willy Fritsch, Marika Rökk und Johannes Heesters, Hans Albers, Ilse Werner und Zarah Leander boten den Zuschauern Glanz und Glamour. Sie ließen sie ihre in Trümmer fallende Welt für wenige Stunden vergessen. Aber wie passt das zusammen? Kann echte Musik und Kunst unter Zensur entstehen?
Die goldene Zeit der UFA, eine charmante und nostalgische musikalische Revue mit Marie Giroux (Mezzopran) und Joseph Schnurr (Tenor), begleitet von Jenny Schäuffelen (Klavier), beginnt um 19 Uhr.
Eigentlich ist es nur eine Formsache: Bei der Mitgliederversammlung eines Tennisclubs soll u. a. über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abgestimmt werden. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied anzuschaffen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst. Muss man religiöse Sitten tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? „Extrawurst“ – die Tribüne Hannover präsentiert das Erfolgsstück von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob am 24. September im Alten Abtsaal.
Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie. Das Theaterstück beginnt um 19:30 Uhr.
Ein musikalischer „Gruß aus Wien“ rundet den Lamspringer September ab. Das Concilium musicum Wien bringt in seinen abwechslungsreichen Programmen wertvolle Musik aus den Archiven zum Klingen, führt Musik von zu Unrecht vergessenen Komponisten auf und rückt auch selten gespielte
Werke der großen Klassiker wieder ins rechte Licht. Das Ensemble musiziert auf historisch-originalen und authentischen Instrumenten aus der Zeit der Entstehung der Werke.
Aufgeführt werden u.a. die folgenden Werke: Joseph Haydn – Divertimento in D-Dur, Johann Georg Albrechtsberger – Partita II in D-Dur, Wolfgang Amadé Mozart – Quartett in D-Dur, Johann Strauss / Vater – Salon-Polka op. 161 – gesetzt von Paul Angerer.
Der Hochgenuss der klassischen Musik findet am 30. September statt und beginnt um 19 Uhr.
„Wir wollen und werden Spielen. Freuen Sie sich wieder auf Lieder und Geschichten im Ambiente des Klosters“, davon ist Bestian-Lehmann überzeugt. Das ganze Programm, die Termine, Eintrittspreise und noch einmal ausführliche Beschreibungen, finden sie unter www.lamspringer-september.de. Kartenbestellungen sind dort ebenfalls möglich oder unter der Telefonnummer 05183/957277, 05181/91060, FAX-Order 05183/957279.