© Sylvia Förster

„Ich liebe meine Arbeit“

29.04.2021 (red/ne)

Sylvia Förster

Sylvia Förster feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Seit 30 Jahren zeigt Sie konstante Präsenz im Einzugsgebiet.

Wie Sie das – trotz Mitbewerber*innen, zunehmendem Onlinehandel, Werksverkäufen und anderer Faktoren – schafft, erfahren Sie in dem folgenden Interview. 

Wie sind Sie damals im Bereich Kosmetik gestartet?

Sylvia Förster: Bereits mit 17 Jahren mischte ich in Celle mit einem Apotheker eine eigene Kosmetik nach Rezeptur von Stephanie Faber an. Mit meinem Umzug nach Elze 1982 lernte ich die Naturkosmetik von Logona kennen und lieben, setzte mich noch intensiver mit den Qualitätskriterien von Kosmetik auseinander und fand immer weniger Erfüllung als angestellte Kosmetikerin im konventionellen Bereich. Am 5. Februar 1991 eröffnete ich Medico Kosmetik in Gronau mit meiner damaligen Partnerin. Ich hatte nur 3 000 D-Mark Startkapital, weder einen Businessplan noch buchhalterische Kenntnisse, dafür aber umso mehr Sendungsbewusstsein und das ambitionierte Ziel, eine erste Naturkosmetikpraxis in dieser Gegend etablieren zu wollen. Der spontane Erfolg erforderte mehrere räumliche Vergrößerungen. Logona wurde auf uns aufmerksam und buchte mich für Messen und Drehs für Lehrvideos. Noch heute schwärme ich von zwei Messeaufträgen in Los Angeles und Baltimore. Das war ein Highlight im Leben einer Kleinstadt-Kosmetikerin, wenngleich es auch immer ein Spagat war Hochzeitsmessen, Schulungsaufträge, Volkshochschulkurse und Fortbildungen neben dem privaten Alltag gut organisiert zu bekommen. 

Seit 2001 bieten Sie auch Permanent-Make-up als dafür zertifiziertes Institut erfolgreich an. Wie kam es dazu?

Schon immer wurde mir von namhaften Visagisten ein glückliches Händchen für Formen und Farben attestiert. Auch Kund*innen nannten mich „geschmacksstark“. Bei mir entstand der Wunsch, Gesichter längerfristig verschönern zu können und die Einzigartigkeit des Typs zu betonen. Mit der Firma Riso aus Bayreuth hatte ich hohe Kompetenz im Rücken. Bei Material, Gerät und ständiger Weiterbildung wurde das Permanent-Make-up zu meiner Herzensangelegenheit. 

Was empfehlen Sie jungen Frauen, die in Ihre Fußstapfen treten möchten?

Wenn sie kreativ sind, Interesse an Beautytrends haben, sauber und diszipliniert arbeiten, kunden- und serviceorientiert sind, den Umgang mit Menschen lieben, sie keine Empfindlichkeiten bei Hautabsonderungen kennen, keine Arbeitszeiten scheuen, wenn andere frei haben, das kurze Wochenende für Fortbildungen nutzen, empathisch sind, sich aber auch gut abgrenzen können, ihre Stärken kennen und ihren eigenen Stil gefunden haben, dann sind sie ihrem Traum vom Glück einer erfolgreichen Kosmetikerin wahrscheinlich schon ganz nah.

Welche Veränderungen gab es in den vergangenen 30 Jahren?

Im Zeitalter von Internet sind die Kunden sehr gut informiert und es kommen Gespräche über Inhaltsstoffe und Wirksamkeit zustande. Das ist eine Bereicherung. Aber die große Gefahr ist, dass zwischen bearbeiteten Fotos von Instagram und Co. und der Realität Welten liegen und diese gerade bei jungen Menschen falsche Erwartungen schaffen. Ein weiterer Trend ist die immer noch steigende Nachfrage nach Naturkosmetik. Ich bin überzeugt, dass es mehr als ein Trend ist. 

Der Verkauf der Naturkosmetikpraxis „Hautnah“ kam für Viele sehr überraschend. Haben Sie diesen Schritt bereut?

Nein. Rückblickend bin ich dankbar für die schönen Jahre in Gronau. Der Wechsel nach Esbeck war aber eine der besten Entscheidungen. Es hat eine ganz andere Qualität, sich ohne störende Verkaufsunterbrechungen eins zu eins auf die Kunden einzulassen.

Was hat es mit Ihren Auszeichnungen auf sich?

Der TÜV Nord hat anhand von verschiedenen Bewertungsportalen Rezensionen zusammengetragen und ist zu diesem Ergebnis gekommen. Mit positiven Kundenbewertungen danken mir viele Kunden für mein Engagement, das ich in regelmäßige Fortbildungen investiere. Dies scheint sich durch schöne Ergebnisse auszuzahlen. Charlotte Meentzen sieht anhand der Umsatzzahlen von Kabinenverbrauch und Verkaufsware meine Aktivitäten. Sie honoriert meine ständige Teilnahme an Fachseminaren und das umfassende Behandlungsangebot. Nach dem Verkauf von Hautnah durfte ich laut Kaufvertrag ein Jahr lang keine Kosmetik anbieten und startete im Dezember 2017 auf Kundenwunsch nochmal komplett neu mit Charlotte Meentzen durch. Nach so kurzer Zeit zum Premiumpartner ernannt zu werden, lässt mich einen großen Dank an Kundinnen und Kunden schicken, die dies mitermöglicht haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass sämtliche räumliche Veränderungen und der Depotwechsel so freudig mitgegangen werden. 

Was hat die Corona-Zeit bei Ihnen bewirkt?

Mein Mann und ich waren durch die Corona-Zeit doppelt gebeutelt. Er in der Automobilbranche im Hotspot Köln beschäftigt und ich als Kosmetikerin, die allein 2020 für dreieinhalb Monate schließen musste. Die viele freie Zeit nutzte ich für Webinare und Weiterbildungen und die Kosmetikkabine wurde mit dem Hersteller Ionto Comed auf den neuesten Stand gebracht. Die besondere Situation hat uns bewusst gemacht, wie schön wir es dennoch hier haben. Ich selbst erfuhr sehr viel Unterstützung und Wertschätzung durch meine treuen Kunden. Es war mir ein großes Bedürfnis etwas zurückzugeben. Vor Jahresende habe ich Berufsgruppen, die besonders stark von Corona betroffen waren, 25 Prozent Rabatt auf Behandlungen geschenkt.  

Worauf freuen Sie sich nach dem Lockdown am meisten? 

Beruflich freue ich mich auf das Strahlen meiner ersten Kundin. Privat freue ich mich, meine Tochter und ihre Zwillinge wiederzusehen.   

Sylvia Förster
Staatlich geprüfte Kosmetikerin/Visagistin/Farbberaterin

zertifiziertes Riso-Partner-Institut
Am Bruchacker 3, 31008 Esbeck, Tel. 0 51 82 – 7 00 99 79

www.sylvia-foerster-pm.de

Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need.

Weitere Beiträge
Wege in die Ausbildung