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Ein Freund Alfelds

Ende Mai verstarb Friedrich (Fritz) Oehler im Alter von 85 Jahren.

(01.07.2020 / gw)
Der freiberufliche Wirtschaftsjournalist aus Springe hatte seit den 1990er Jahren ein enges Verhältnis zu unserer Stadt. Gemeinsam mit dem damaligen Ratsherren Willi Flick und Stadtdirektor Dr. Christoph Toetzke entstand die Idee, für Alfeld ein eigenes Stadtmarketing zu schaffen. Das Forum Alfeld Aktiv (FAA) als Verein, ein Konzept zur Außendarstellung und für Stadtpropekte gingen daraus hervor. 

Die Idee, Alfeld mit seinen Sieben Bergen als Schneewittchen-Stadt zu etablieren, fand aber nie die nötige Akzeptanz, konnte nicht mit Leben gefüllt  werden und wurde später aufgegeben. Dennoch blieb Oehler der Stadt verbunden und versäumte keine Jahreshauptversammlung des FAA.

Für die Umsetzung seiner zahlreiche Buchprojekte nutzte er gern die Layout-, Design- und Druckkompetenz  Alfelder Unternehmen.

Besonders leidenschaftlich setzte sich Friedrich Oehler dafür ein, in Hannover die Erinnerung an den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz wachzuhalten, der Jahrzehnte dort gelebt und gewirkt hatte. 

Ein Beispiel seines hartnäckigen Engagements ist als überdimensionaler Scherenschnitt an der Oper zu finden. Die eingravierten Ziffern erinnern daran, dass Leibniz das binäre System entwickelt hat, die Grundlage der Computer-Logik. Schöpfer der Skulptur ist der Hannoveraner Künstler und Architekt Stefan Schwerdtfeger. Die Vorarbeiten zum Guss des 2,50m hohen, gewichtigen Bronzekopfes wurde auf Empfehlung von Fritz Oehler bei der agentur wolski ausgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass Schwerdtfegers Vater Kurt Bauhausschüler in Weimar und später Professor an der Alfelder Pädagogischen Hochschule war. 

Durch sein Engagement hat Fritz Oehler danach auch hier in Alfeld fast vergessene Erinnerungen erlebbar gemacht. Es  flossen viele Informationen mit sichtbaren Folgen für unsere Stadt. 

So bekam der „Franziskus“ von Kurt Schwerdtfeger zwischen der ehemaligen Lateinschule und St. Nicolai seinen prominenten Platz, und die Aula der vhs ihren Namen. Stefan Schwerdtfeger kuratierte eine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Nachlass seines Vaters im Stadt-Museum, eine Dokumentation des „Reflektorischen Farblichtspiels“ wurde im Fagus-Werk gezeigt und Ulrich Behl,  Künstler und Schüler Kurt Schwerdtfegers stellte in der Fagus-Galerie aus.

Mit Fritz Oehler verliert auch Alfeld einen kreativen Anreger und unermüdlichen Netzwerker. 

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