30.06.2021 (hst)
Liebe Leserinnen und Leser,
die Zeiten ändern sich. Noch vor ein paar Jahren hätte es wahrscheinlich kaum jemand toleriert oder für gut gefunden, dass die Grünstreifen entlang der Straßen nicht gemäht werden. Oder dass es Areale in den Parkanlagen gibt, wie in den Oberen Anlagen in Alfeld, die wie „Kraut und Rüben“ aussehen, nicht gepflegt , sondern verwildert.
Aber das hat einen guten Grund: Diese Flächen sind Lebensraum und Lebensgrundlage für viele Insektenarten, die wiederum auch für die Nahrung von Menschen und Vögeln sorgen. Zudem liegt die Schönheit im Auge der Betrachter*innen: Denn auf diesen Blühflächen gedeihen immer viele verschiedene Blumen. Auch wenn die nicht nach dem Ordentlichkeitsprinzip wachsen, bieten sie doch Vielfältiges zu entdecken.
Was als Nachlässigkeit des Grünamtes oder des Bauhofs ausgelegt werden kann, erfordert eigentlich eine Form von Lässigkeit. Man muss auch mal ertragen können, dass nicht jeder Rasen auf fünf Zentimeter gestutzt ist. Was heutzutage vielmehr allgemeine Verärgerung auslösen kann, sind die Schottergärten und Steinwüsten, die an Orten zu finden sind, wo es ganz bestimmt auch anders ginge. Aber auch da heißt es wohl derzeit noch: Toleranz üben.
Der Juli ist der Freiluftmonat. Deshalb raten wir zum Wohlfühlen und Verweilen auf Blumenwiesen. Aber passen Sie auf die Zecken auf, da darf man nicht zu viel Toleranz üben, wenn ernsthafte Infektionen vermieden werden sollen. Andere Tiere sind als Mitbewohner durchaus geeigneter. Auch darüber berichten wir in dieser Ausgabe.
Der Besuch im Auenpark und der dortigen Gastronomie verbindet verschiedene Aspekte, die bis hierhin angesprochen wurden. Neben anderen Themen dürfen wir natürlich nicht unterschlagen, dass die veranstaltungslose Zeit erst einmal ein Ende hat. Veranstaltungen wieder präsentieren zu können, darüber freuen wir uns besonders. Die Pandemie-Situation lässt es endlich zu, dass Kunst und Kultur erneut ein Publikum bekommen.
Denn nicht alles ist ja ganzjährig im Freien zu bewundern, wie die bei der Enthüllung sehr umstrittene Skulptur „Die Zeit und ihre Geister“ auf dem Alfelder Marktplatz. Dem bunten Treiben, Leben und Arbeiten rund um diesen wie auch in der zuführenden Straße widmet sich unsere Rubrik in diesem Monat. Was liegt dann näher, als gleich auch noch etwas zur anstehenden Neuwahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin zu berichten, immerhin hat er oder sie ihren Amtssitz an eben diesem Marktplatz.
Und noch etwas: Am 22. Juli beginnen die Sommerferien. Wir gratulieren allen Schulabgänger*innen zum Abschluss und wünschen alles Gute für den weiteren Lebensweg. Möge er immer von Blumenwiesen statt von Steinigem gesäumt sein.
Auch die SIEBEN: ist ja eigentlich so etwas wie eine Blumenwiese: Bunt Gemischtes und für jede*n bestimmt etwas dabei.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihre SIEBEN: