02.05.2022, (red/mk)
20. Mai 2022, 19.00 Uhr, PS. Speicher, Einbeck
Die FörderFreunde PS.SPEICHER laden Dr. Jessika Wichner zu einem Vortrag über den Schlörwagen, einer Studie zum Auto der Zukunft, in den PS.SPEICHER ein, denn so stromlinienförmig waren Autos seitdem nie wieder.
20. Mai 2022, 19.00 Uhr, PS. Speicher, Einbeck
Der Schlörwagen
Die FörderFreunde PS.SPEICHER
laden Dr. Jessika Wichner zu einem Vortrag über den Schlörwagen, einer Studie zum Auto der Zukunft, in den PS.SPEICHER ein, denn so stromlinienförmig waren Autos
seitdem nie wieder.
In den späten 1930er Jahren entwickelte der Ingenieur Karl Schlör (1910-1997) in der Aerodynamischen Versuchsanstalt in Göttingen einen Vollstromlinienwagen, der einen für die damalige Zeit sensationellen Strömungswiderstandskoeffizienten (Cw-Wert) von 0,186 aufwies.
Der „Schlörwagen“, der gemeinhin auch scherzhaft als „Göttinger Ei“ bezeichnet wird, war letztlich nichts anderes als ein Flügel auf Rädern, da Schlör aerodynamische Erkenntnisse aus der Luftfahrtforschung konsequent auf den Automobilbau übertrug. Das Ergebnis war ein 4,32 m langes und 2,10 m breites Fahrzeug, das durch seine markante Form bei Fahrversuchen auf der damaligen Reichsautobahn zwischen Göttingen und Kassel für Aufmerksamkeit sorgte.
1939 wurde der Wagen auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin als Experimentalfahrzeug gezeigt und nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs „eingemottet“. 1942 kam es zu einem letzten Fahrversuch in Göttingen, bei dem ein erbeuteter russischer Propeller als Antrieb diente. Aus dieser Zeit stammen auch die letzten fotografischen Aufnahmen des Schlörwagens. Zwar befand sich das Fahrzeug nachweislich noch bis mindestens 1948 auf dem Gelände der Aerodynamischen Versuchsanstalt in Göttingen, doch verliert sich anschließend jede Spur.
Der Vortrag widmet sich der Entstehungsgeschichte des Wagens vom Modell bis zur Großausführung. Dabei wird es weniger um die technischen Details als vielmehr um die historische Kontextualisierung dieses ungewöhnlichen Fahrzeugs gehen. Kommen Sie mit auf eine historische Zeitreise und lernen Sie ein interessantes Automobil kennen, das seiner Zeit in vielerlei Hinsicht deutlich voraus war.
Die Referentin Dr. Jessika Wichner arbeitet im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e.V. am Standort in Göttingen und leitet das Zentrale Archiv des DLR. Sie ist ferner Lehrbeauftragte am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität in Göttingen und Dozentin an der Universität des Dritten Lebensalters, ebenfalls in Göttingen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Luftfahrtgeschichte.
Eintritt: 10 €
FörderFreunde haben freien Zugang.
Ticket VV im Ps. Speicher oder an der Abendkasse.
www.ps-speicher.de