Chance auf Veränderung: Warum sollten sich mehr Frauen kommunalpolitisch engagieren?

01.04.2021 (sr)

Ratsfrauen informieren über ihre Arbeit und werben um politische Neueinsteigerinnen 

Sieben Frauen und 25 Männer: So setzt sich aktuell der Alfelder Stadtrat aus den gewählten MandatsträgerInnen zusammen. In den Ortsräten sieht es ähnlich aus. „Wir glauben, dass Frauen auf viele Dinge eine andere Sichtweise haben und auch kompromissbereiter sind, um die optimale Lösung für kommunalpolitische Belange zu finden“, sagt Ina Lechel. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Alfeld möchte daher gemeinsam und parteiübergreifend mit den zum größten Teil langjährig in der Kommunalpolitik und auch darüber hinaus tätigen Ratsfrauen dafür werben, dass sich zukünftig mehr Frauen für die Politik vor Ort interessieren und diese mitgestalten, um die Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern gleichermaßen zu berücksichtigen. 

Alle fünf Jahre setzen sich die Gremien auf kommunaler Ebene neu zusammen. Am 12. September 2021 haben die Wahlberechtigten in Niedersachsen die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Noch können Kandidatinnen und Kandidaten ihre Bereitschaft kundtun, sich zur Wahl stellen zu wollen. 

Warum sollten sich mehr Frauen politisch engagieren? 

SIEBEN: regional stellt neun Mandatsträgerinnen vor und hat mit ihnen gesprochen. 

Aus welcher Motivation heraus ist bei Ihnen der Entschluss gefallen, sich für die Kommunalpolitik zu engagieren, wie war Ihr Einstieg und was bestätigt Sie, politisch aktiv zu sein?

Ein politisch aktives Elternhaus und natürlich das eigene Interesse, aber auch die Ansprache durch bereits politisch Aktive spielte bei den Befragten eine große Rolle. 

„Ich wollte nicht nur meckern, sondern auch etwas machen. Im Umweltschutz- und Kultur-Tourismus- und Weltkulturerbeausschuss kann ich einiges bewegen. Mir liegt die Stadt Alfeld sehr am Herzen und ich möchte die Dinge hier so gestalten, dass Alfeld für junge und alte Menschen, Singles und Familien ein Ort ist, an dem man gerne lebt und auch alt werden möchte “, so Heike Lietz. 

„Es braucht Menschen, die sich trotz schwieriger Finanzlage kommunalpolitisch dafür stark machen, dass sich etwas bewegt. Politik entscheidet, wie die Zukunft gestaltet wird und hieran möchte ich aktiv mitarbeiten. Beispielsweise das Ringen um den neuen Spielplatz in Langenholzen und die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren, die gerade beim Hochwasser 2017 gezeigt haben, wie wertvoll der Einsatz Ehrenamtlicher ist, sind mir wichtige Arbeitsschwerpunkte“, sagt Sabine Voshage-Schlimme. 

„Im Stadtrat ringt man um Entscheidungen und holt im optimalen Fall das Beste für unsere Stadt heraus. Dieser Prozess kann frustrierend, aber auch sehr motivierend sein. Ich habe große Freude daran, für die Gemeinschaft etwas zu tun, Kompromisse auszuhandeln und die Zukunft Alfelds zu gestalten“, erklärt Kerstin Funk-Pernitzsch. 

„Ich selbst habe nach der Geburt meiner Kinder die Benachteiligung von Frauen erlebt. Erst im Alter von vier Jahren erhielten sie einen Halbtagsplatz in einer Kita, was mit einer anspruchsvollen Tätigkeit in meinem erlernten Beruf nicht zu vereinbaren war“, erläutert Waltraud Friedemann ihre Motivation.  

„Mein Vater war politisch immer sehr interessiert. Mit 14 bin ich selbst in die Junge Union eingetreten. Wir waren damals eine große Freundesclique und haben unsere Interessen eingebracht. Mit dem Studium ist das allerdings abgebrochen. Als ich dann später in Alfeld lebte und mein Sohn schon größer war, war es mir wichtig, mich wieder in die CDU einzubringen. Mein Spruch ist immer: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Mit Heike Lietz habe ich die Frauen Union in Alfeld gegründet. Es lag mir beispielsweise am Herzen, dass Frauen in Berufe reinschauen können, die sonst von Männern dominiert sind. Die Betriebe haben das sehr unterstützt und es gab viel positives Feedback“, sagt Martina Wiegand.

Wie sind Vollzeitjob, Familie, private Interessen und die politische Arbeit gut unter einen Hut zu bringen und gibt es auch negative Erfahrungen? 

Die Unterstützung und Akzeptanz des Mandats durch die Familie führen alle Befragten als wichtigen Punkt an, um allen gerecht zu werden. 

„Bei mir ergab sich die Schwierigkeit, dass es zu Überschneidungen der ehrenamtlichen mit den beruflichen Terminen am Abend gab. Mit zunehmender Digitalisierung wird auch die Wahrnehmung von Konferenz-Terminen bei gleichzeitiger Anwesenheit der Kids zu Hause möglich und führt zu Zeitersparnis“, erklärt Claudia Richter, die sich im September nicht wieder zur Wahl stellt.

„Ich kann meine Arbeit im Ortsrat Langenholzen gut mit meinem Beruf vereinbaren“, sagt Ilona Heitmann. 

„Negative Erfahrungen kennt jeder, der sich ehrenamtlich engagiert, aber im Rückblick zählen bei mir nur die positiven Momente und Erlebnisse“, meint Sabine Voshage-Schlimme. 

„Frauen sind multitaskingfähig. Sie kümmern sich um Familie, Kinder und Beruf. Frauen sind schon in der Evolution anders geprägt als Männer. Wenn die Frau aber keine Unterstützung durch ihren Partner bekommt, dann ist es schwierig. Zum Glück liegt das Bild von der Frau am Herd in der Vergangenheit. Dabei ist es aber auch wichtig, dass man als Frau auch mal „Nein“ sagt und sich durchsetzt. Das fällt vielen noch immer schwer“, erläutert Martina Wiegand.

„Mit veränderten Strukturen wie projektorientiertes Arbeiten und planbaren Sitzungszeiten ohne Überziehungen könnte die bessere Vereinbarkeit unterstützt werden. Negative Erfahrungen sieht Kerstin Funk-Pernitzsch besonders in Führungspositionen. „Während bei Männern Dominanz und Durchsetzung als positiv und erforderlich angesehen wird, werden diese Führungseigenschaften bei Frauen als karrieristisch und überehrgeizig gesehen, schlimmstenfalls als vermännlicht und zickig. Führt die Frau „weiblich“ geprägt: ausgleichend, kommunikativ und konsensorientiert, entspricht sie zwar ihrer Rolle, aber nicht den allgemeinen Erwartungen an eine Führungskraft. Es braucht mehr Frauen in politischen Ämtern, die Vorbilder sind und vorleben, dass Frau mit ihren Eigenschaften auch genauso gute Politik machen kann.“

Was machen Frauen in der Politik anders als Männer und warum ist Kommunalpolitik immer noch eine Männerdomäne?

„Frauen haben eine andere Sozialisation und sehen daher genauer und intensiver hin und sind kompromissbereiter. Weil Frauen immer noch mehr leisten müssen als Männer, um ein Ziel zu erreichen, sind sie auch ausdauernder“, meint Ilona Heitmann. 

„Da Frauen die Familie eigentlich immer im Blick haben, betrachten sie Probleme oft von unterschiedlichen Seiten. Die Alltagserfahrungen mit Kinderbetreuung, Schulalltag, Pflege, Umgang mit Frauen etc. sind wichtig für politische Entscheidungen. Frauen blicken meist über die gesamte Gesellschaft, sie denken und handeln dabei zielorientierter als Männer“, sagt Heike Lietz. 

„Wir Frauen arbeiten auch parteiübergreifend, um bedarfsgerechte Ergebnisse zu erzielen“, so Sabine Voshage-Schlimme.  

„Der Faktor Zeit ist einer der Gründe, dass die Kommunalpolitik eine Männderdomäne ist. Leider halten immer noch mehr Frauen ihren Männern den Rücken frei als umgekehrt“, erläutert Kerstin Funk-Pernitzsch. 

Muss ich als Frau überzeugender und beharrlicher für meine Inhalte eintreten und besser informiert sein? Wie wichtig sind dabei ein „dickes Fell“ und auch ein wenig „Rampen-Sau-Gen“?

„Zur ersten Frage eindeutig ja. Ich muss bereit sein, im positiven Sinn Macht und Einfluss zu erzielen“, sagt Waltraud Friedemann. 

„Natürlich bedarf es Selbstbewusstsein und Persönlichkeit. Das „Rampensau-Gen“ lehne ich ab. Mir liegt an der sachlichen Auseinandersetzung“, meint Ute Bertram. 

„Da Frauen immer noch in der Minderheit sind, müssen sie beharrlicher sein, ein „dickes Fell“ gehört sicherlich dazu, aber auch Empathie“, erklärt Ilona Heitmann. 

„Auf jeden Fall muss ich überzeugender eintreten als Männer, aber Frauen sind von Haus aus ausgeglichen, pragmatisch und lösungsorientiert. Außerdem haben sie einen anderen Sitzungsstil: Sie bringen Themen eher auf den Punkt. Sie sind Organisationstalente. Als Rampensau möchte ich mich aber nicht bezeichnen“, meint Martina Wiegand. „Nicht nur in der Politik müssen Frauen überzeugender und beharrlicher für ihre Inhalte eintreten. Daran müssen wir noch arbeiten“, sagt Heike Lietz.

„Ein gut geplantes Vorgehen, auch mal lautstarke Wortmeldungen und vehementes Auftreten“, sind laut Kerstin Funk-Pernitzsch manchmal hilfreich und erforderlich. „Im Rat ist es gut, wenn viele Charaktere mitarbeiten: die Rampensau genauso, wie die Neunmalkluge oder der Schweiger, der die besten Anträge schreiben kann. Insofern ist jede und jeder in der Kommunalpolitik gefragt“, so Kerstin Funk-Pernitzsch.  

„Wer ein Ziel vor Augen hat, kann es auch erreichen“, fasst Sabine Voshage-Schlimme zusammen.    

Warum ist es Ihrer Meinung nach so wichtig, dass sich Frauen in der Kommunalpolitik engagieren und wie kann man sie für ein politisches Amt gewinnen? 

„Sie entscheiden über die Verwendung öffentlichen Geldes mit. Die Politik hat Bedeutung für das tägliche Leben, direkt und unmittelbar. Grundsätzlich braucht es aber auch generell jüngere Menschen in der Kommunalpolitik. Frauen zu gewinnen, bedarf der gezielten Förderung, sowohl parteiübergreifend als auch innerhalb der eigenen Parteien. Private Ansprache, weibliche Vorbilder und Förderprogramme wie „Frau.Macht.Demokratie“ des niedersächsischen Sozialministeriums eignen sich dafür. Dieses Programm für Interessierte empfehlen ich auch andere Mandatsträgerinnen“, so Kerstin Funk-Pernitzsch. 

„Ein Höhepunkt meiner Arbeit als Frau war es für mich, dass durch mein Engagement das St. Bernward-Krankenhaus Partner des Netzwerks „ProBeweis“ wurde. Gewalttaten werden hier anonym dokumentiert, gesichert und für 30 Jahre verwahrt. Das gab es früher im Landkreis Hildesheim noch nicht. Im Schulausschuss liegt mir der Erhalt der Förderschulen am Herzen. Der Auslaufzeitpunkt rückt näher, aber wir wollen mit den Schulen sprechen und nach Möglichkeiten suchen. Jeder Mensch, jedes Kind hat das Recht je nach seinen Fähigkeiten gefördert zu werden. Diese beiden Beispiele sollten Motivation für jede Frau und Mutter sein“, so Martina Wiegand. „Die Kompetenzen, die Frauen vielfach unter Beweis stellen und die Alltagserfahrungen sollten unbedingt in politische Entscheidungen mit einfließen. Unterschiedliche Sichtweisen sind wichtig, um gute politische Entscheidungen zu treffen“, sagt Heike Lietz.

„Besonders junge Frauen können durch ihren Lebensalltag zu den Themen Kindererziehung, Kita, Schule, Teil- oder Vollzeitarbeit ihre Sichtweisen einbringen“, wirbt Waltraud Friedemann. 

„Junge Frauen, die gut ausgebildet sind, wollen aber auch für die Familie da sein. Wir in der CDU werden das Format der digitalen Zusammenkunft beibehalten und geben Frauen damit die Chance, mitzuwirken“, sagt Ute Bertram. 

„Erfahrene PolitikerInnen sollten NeueinsteigerInnen bei ihren Themen begleiten. Jung und alt gestalten gemeinsam unsere Stadt“, stellt sich Waltraud Friedemann die Zusammenarbeit vor.    

Was halten Sie von einer Frauenquote? 

Die Frauenquote ist für alle Befragten wichtig. „Die Grünen haben bereits 1986 mit dem „Frauenstatut“ die Mindestquotierung verpflichtend eingeführt. Recht auf die Hälfte der Sitze in den Parteigremien und der Redezeit auf Parteiveranstaltungen, dazu Unterstützung bei der Kinderbetreuung gehören dazu, um die real existierende Ungleichbehandlung von Frauen in unserer Gesellschaft zu kompensieren. Schön wäre es, wenn wir eine gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern in allen Parteien, Gremien oder Unternehmen erreichen würden und die Quote damit hinfällig wäre“, erklärt Kerstin Funk-Pernitzsch ihren Standpunkt. 

„Es muss mehr weibliche Vorbilder geben“, meint Waltraud Friedemann. „Hätte es in der SPD nicht 1988 den Münsteraner Parteitag gegeben, wäre ich 1991 nicht in den Kreistag gekommen und hätte nicht bis heute meine Fähigkeiten einbringen können.“ 

„Durch männliche Netzwerke, die sich seit Langem etabliert haben, sind Frauen tendenziell eher benachteiligt. Unsere Aufgabe in der Politik und Gesellschaft ist es, dafür zu sorgen, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt für Frauen und Männer möglich ist. Wenn uns das gut gelingt, brauchen wir auch keine Quote mehr“, sagt Ute Bertram.   

Wie kann ich ein politisch aktives Mitglied meiner Gemeinde/Kommune werden, ist eine Parteizugehörigkeit erforderlich und wie bereite ich mich auf meine Aufgaben am besten vor?  

 „Einfach vor Ort den Kontakt zu Personen oder Parteien, deren Politik den eigenen Wertvorstellungen entspricht, suchen. Politisches Engagement ist selbstverständlich auch ohne Parteibuch möglich“, sagt Ilona Heitmann. 

„Für EinsteigerInnen werden qualifizierte Fortbildungen von der Konrad-Adenauer-Stiftung angeboten. Eine Parteizugehörigkeit ist wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig“, erklärt Martina Wiegand, die als Vorsitzende der Frauenunion Alfeld selbstverständlich allen Interessierten gern für Auskünfte zur Verfügung steht. 

„Als Einstieg eignet sich die Teilnahme als Zuhörerin bei den Ortsratssitzungen und persönlich empfehle ich das Landesprogramm Frau.Macht.Demokratie“, so Sabine Voshage-Schlimme. 

„Mit Mentoring-Programmen, persönlichem Austausch und Schulungen der Friedrich Ebert-Stiftung habe ich gute Erfahrungen gemacht. Hier werden beispielsweise Grundlagen der Kommunalverfassung erläutert und Rhetorik-Kurse angeboten“, erläutert Waltraud Friedemann.    

Alle Befragten stehen für Anfragen gern zur Verfügung.

Frau Brodtmann, Sie sind eine Frau, die es wissen muss: Seit 25 Jahren sind Sie in der Kommunalpolitik zu Hause und haben es bis zur stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Alfeld (Leine) gebracht. Sie werden sich im September 2021 nicht wieder zur Wahl stellen. Was geben Sie jungen Frauen mit auf den Weg, um politisch zu bestehen?

„Netzwerke, Diplomatie und Kompromissfähigkeit sind wichtige Säulen. Auch sollte frau über den Tellerrand schauen, überzeugend sein und Geduld haben, da für manche Projekte länger gearbeitet werden muss. Bei mir waren das unter anderem das Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftszentrum in Wispenstein und die Leinebrücke bei Wispenstein, für die ich als Ortsbürgermeisterin von Wispenstein und Imsen erfolgreich gekämpft habe.“ 

Die Mandatsträgerinnen

Kerstin Funk-Pernitzsch
kfunkpernitzsch@web.de

Kerstin Funk-Pernitzsch
· 54 Jahre alt, 3 Töchter (31/25/19 Jahre alt), 3 Enkelkinder,
· Studium der Politikwissenschaften (ohne Abschluss), Kauffrau für Marketingkommunikation
· seit 2013 Büroleiterin und persönliche Referentin von zwei Landtagsabgeordneten
· seit 1999 Mitglied bei B90/Die Grünen,
· Mitglied im Parteirat der niedersächsischen Grünen,
· Ortsverbandssprecherin B90/Die Grünen,
· Mitglied im Rat der Stadt Alfeld,
· Fraktionsvorsitzende von B90/Die Grünen im Rat der Stadt Alfeld,
· Mitglied in den Grünen Landesarbeitsgemeinschaften Gesundheit, Arbeit/Soziales und Frauen

Martina Wiegand
Martina-wiegand@web.de

Martina Wiegand
· 63 Jahre, 1 erwachsenen Sohn,
· Heilpraktikerin/Osteopathin,
· politisch tätig seit 1971 in der Jungen Union,
· seit ca. 20 Jahren in der CDU Alfeld,
· Vorsitzende der Frauenunion Alfeld bis April 2021
· Ortsbürgermeisterin in Warzen,
· Vorstand CDU Stadtverband,
· Kreisverbandsvorstand,
· Kreistagsabgeordnete,
· sozialpolitische Sprecherin der CDU

Waltraud Friedemann
waltraud.friedemann@gmx.de

Waltraud Friedemann
· 67 Jahre, verheiratet, 2 erwachsene Söhne, 3 Enkelkinder,
· im Ruhestand, Ausbildung zur Industriekauffrau, nach Unterbrechung wegen Kinderbetreuung,
· fast 30 Jahre Personalsachbearbeiterin AWO Hannover
· 1976 Eintritt in die SPD, seit 1986 Mitglied des Ortsrates in Eimsen, seit 1991 Mitglied des Kreistages, in diesem Zusammenhang seit 2011 stellvertretende Landrätin
· Mitglied im Kreisausschuss, dem Migrationsausschuss und dem Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur
· Mitglied in den Aufsichtsräten des ÜWL und der VHS Hildesheim
· Seit 2011 Ratsmitglied in Alfeld, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Weltkulturerbe

Ute Bertram
Bertramute@web.de

Ute Bertram
· 59 Jahre, 3 Söhne, verheiratet,
· Bankerin und Politikerin,
· seit 2006 in der CDU aktiv,
· seit 2011 Ratsfrau im Alfelder Stadtrat,
· 2013–2017 Mitglied im Deutschen Bundestag,
· seit 2014 Mitglied im CDU-Landesvorstand in Niedersachsen,
· seit 2016 CDU-Kreisvorsitzende

Andrea Brodtmann
hadibro@t-online.de

Andrea Brodtmann
· 62 Jahre, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, 1 Enkelkind,
· Verwaltungsfachangestellte Landkreis Hildesheim,
· seit 1996 in der SPD und im Ortsrat Wispenstein/Imsen,
· von 1998-2016 Ortsbürgermeisterin Wispenstein,
· seit 2006 stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Alfeld (Leine),
· seit 2016 Ortsbürgermeisterin Imsen-Wispenstein,
· seit 2001 im Stadtrat

Sabine Voshage-Schlimme
voshage-schlimme@htp-tel.de

Sabine Voshage-Schlimme
· 60 Jahre, verheiratet, keine Kinder
· Verwaltungsangestellte beim Landkreis Hildesheim
· seit 2011 SPD-Parteimitglied und Ortsratsmitglied Langenholzen/Sack
· Ortsbürgermeisterin Langenholzen/Sack seit 2014
· im Stadtrat seit 2016 (stv. Vorsitzende Kultur-, Tourismus- und Weltkulturerbe-Ausschuss, Feuerschutz- und Ordnungsausschuss)
· Stv. Vorsitzende des SPD Ortsvereins Hörsum/Langenholzen/Sack
· Beisitzerin im SPD Stadtverband Alfeld
· Beisitzerin in der ASF Unterbezirk Hildesheim
· Sonstige ehrenamtliche Tätigkeiten: Vorstands- und Gründungs­mitglied der Alfelder Tafel, Mitglied im Netzwerk Nachbarschaft Alfeld, ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Hildesheim seit über 20 Jahren

Ilona Heitmann
i.heitmann@hotmail.de

Ilona Heitmann
· 61 Jahre, keine Kinder 
· Dipl. Sozialarbeiterin (tätig als Schuldnerberaterin),
· seit knapp 25 Jahren in der SPD,
· Mitglied im Ortsrat Langenholzen,
· von 2002 bis 2007 im Stadtrat der Stadt Alfeld

Claudia Richter
Claudi.ri@gmx.de

Claudia Richter
· 45 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder (6 und 8 Jahre alt),
· Kommunalbeamtin,
· CDU-Mitglied seit 2003,
· Stadtrat von 2006–2020,
· Ortsrat Sack seit 2011

Heike Lietz

Heike Lietz
· 62 Jahre alt, 2 erwachsene Söhne und 2 Enkeltöchter,
· Bankfachwirtin,
· in der CDU seit 2011,
· seit 2016 im Stadtrat,
· stv. Fraktionsvorsitzende,
· Vorstand CDU Stadtverband,
· Vorstand Frauen Union Kreisverband,
· Vorstand Frauen Union Bezirksverband

heike.lietz@lietz-industrievertretungen.com

Ratsfrau? Ratsdame? Ratsherrin? 

Sprache hat Macht…

Die Befragten sahen sich als Ratsfrauen korrekt benannt. Kerstin Funk-Pernitzsch hat diese Bezeichnungen etwas näher betrachtet: „Frau“ wird im Deutschen als übliche Anrede für Frauen verwendet und bezeichnet einen weiblichen, erwachsenen Menschen. Es wird damit das biologische Geschlecht, die Geschlechterrolle oder beides benannt. Das männliche Pondon dazu ist „Mann“.

„Dame“ ist die übliche Bezeichnung für eine Frau im gesellschaftlichen Verkehr und die allgemein höfliche Bezeichnung für eine weibliche Person. Das männliches Pondon ist „Herr“. „Herrin“ ist eine weibliche Person, die jemanden oder etwas unter Kontrolle hat, beherrscht, eine Gebieterin, Besitzerin. Das männliches Pondon ist ebenfalls „Herr“ Spricht man wertschätzend von einem Mann sagt man Herr. Spricht man wertschätzend von einer Frau, sagt man Dame. Um der Frau den gleichen Rang, bzw. Wertschätzung entgegenzubringen, müsste es folgerichtig Dame heißen. In der Formulierung „sehr geehrte Damen und Herren“ wird es gemacht. Warum nicht in der Einzelansprache?

Wenn wir die Gleichstellung und Wertschätzung mit ins Boot der Betrachtung nehmen, wäre es nur konsequent, „Herr Müller und Dame Maier sitzen im Meeting“ zu sagen. Das wir dies so nicht sagen, liegt wahrscheinlich daran, dass Frauen im Berufsleben lange nicht vorkamen. 

Es ist interessant, dreht man oben Dargestelltes um, ergibt sich folglich, dass „Herr“ die höfliche Bezeichnung für einen Mann ist und dass dieser von der Sprachbezeichnung her, jemanden oder etwas unter Kontrolle hat, beherrscht, ein Gebieter und Besitzer ist. Die Bezeichnung „Mann“ wird nicht in der individuellen Anrede benutzt, sondern lediglich zur Bezeichnung des Geschlechts. Da für mich die Bezeichnung „Dame“ eher etwas altertümlich anmutend ist, würde ich die Variante Frau-Mann wählen, Ratsfrauen-Ratsmänner.

Wäre spannend dieses Mal auszuprobieren… Sprache hat Macht und ist durchaus entscheidend.

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