Altfeld

29.04.2021 (hst)

Liebe Leserinnen und Leser, 

zugegeben, es ist nicht gerade besonders originell, aus Alfeld ein Altfeld zu machen, wenn man etwas über Leben und Wohnen im Alter in der Region schreiben will. Was sich hinter diesem naheliegenden Wortspiel verbirgt, ist aber weit mehr als ein platter Gag, denn wir müssen über das Altwerden im ländlichen und kleinstädtischen Raum sprechen. Und wenn man mit offenen Augen durch die Stadt und das Leinebergland geht und fährt, dann fällt auf, dass an vielen Stellen Wohneinheiten für Seniorinnen und Senioren gebaut werden. Wahrscheinlich schon für die nächste Generation der Senioren.

Ein Blick auf die Fakten: Der fortschreitende demografische Wandel zeigt, dass die Bevölkerung auch in unserer Region tendenziell älter wird. Es gibt weniger junge als alte Menschen. Ein zweiter Faktor ist der Bevölkerungsrückgang. Vielen ist Alfeld noch als regionales Mittelzentrum mit über 20.000 Einwohner*innen bekannt. Wikipedia gab aber bereits vor über einem Jahr nur noch 18.535 Personen an. Damit ist Alfeld mit seinen Ortsteilen mittlerweile nur noch die drittgrößte Stadt im Landkreis Hildesheim – hinter Sarstedt. 

In der Bertelsmann-Studie von 2018 gibt es eine Prognose für das Jahr 2030: Alle Altersgruppen nehmen zahlenmäßig ab, nur die Altersgruppe ab 65 steigt prozentual. Im Alter leben Menschen oft allein in für sie viel zu großen Wohnungen. Außerdem fehlen oft nutzbare Hilfsangebote. Dies bedeutet, dass für diese älter werdenden Menschen auch neue Wohnkonzepte gefunden werden müssen. Es wird künftig zwischen dem eigenständigen Wohnen und dem Wohnen im Seniorenheim noch weitere Angebote geben. 

Wer über das eigene Leben  im Alter nachdenkt, wird sich Fragen stellen: Habe ich genügend, aber auch nicht zu viel Platz? Sind Einkaufsmöglichkeiten  und medizinische Versorgung in der Nähe, wenn ich nicht mehr selbst  mit dem Fahrrad oder Auto fahren kann? Habe ich  Möglichkeiten, Gesellschaft zu finden, wenn ich allein lebe? 

Daneben gibt es natürlich auch die jungen Menschen, die bezahlbare Wohnungen brauchen. Könnte man da nicht tauschen? Junge Familien ziehen auf verwaisende Bauernhöfe, z.B.? Und in einer Zeit, in der mehr Geschäfte schließen als neue eröffnen, könnten sich Hauseigentümer*innen in der Innenstadt entschließen, ihre Freiflächen als Wohnungen umzubauen und zu vermieten. Auch solche Maßnahmen können die Innenstadt beleben. Wichtig ist, dass überhaupt etwas passiert und  innovative Ideen umgesetzt werden. 

Vielleicht entwickeln  Sie selbst ja genau solche Ideen. Viel Spaß dabei und

viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht

Ihre SIEBEN:

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