01.04.2022, (sr)
Aus Kaiserhofgelände soll Abenteuercamp werden
Seit einigen Jahren herrscht an der Ecke Ziegelmasch/Bahnhofstraße in Alfeld Tristesse. Das Stillleben aus Bauzäunen, Steinbergen und der halb abgerissenen Immobilien ist zur selbstverständlichen, aber doch immer wieder erschütternden Szene geworden. Vielleicht zeichnet sich aber kurzfristig eine neue Nutzungsmöglichkeit für das Areal des Kaiserhofs ab. Die SIEBEN: hatte bereits Gelegenheit, sich das Konzept eines neuen Interessenten anzuhören.
„Wir haben schon deutschlandweit gesucht, hier in Alfeld sind wir jetzt fündig geworden“, freut sich der Veranstalter von ganz speziellen Outdoor-Urlauben. „Das Gelände hier ist ideal für unsere Zwecke geeignet und ich bin mir sicher, dass Menschen, die Lust auf Abenteuer haben und dem ereignislosen Homeoffice entfliehen wollen, den Weg in die Leinestadt finden, sobald das Konzept buchungsfähig ist. Extrem gut gefällt mir dieser riesige Schuttberg und das Ruinenfeeling. Das verspricht viel Action“, sagt der Zwei-Meter-Mann begeistert. „Selbstverständlich werden wir mit Autowracks, brennenden Öltonnen und ein paar Tumbleweeds noch für die richtige Atmosphäre sorgen.
Abends können dann Spanferkel oder Tofu-Würstchen auf offenem Feuer gegrillt werden und für die Nachtaktiven gibt es die Möglichkeit, mit Schlauchbooten kurz vor dem Wehr anzulanden. Der überdachte Bereich am Rand zur Bahnhofstraße bietet gute Übernachtungsmöglichkeiten jenseits vom bekannten Urlaubs-Komfort. Das fördert den Zusammenhalt der Gruppe und sorgt für eine bestimmt unvergessliche Zeit.“

Outdoor-Boxring und Guerilla-Cleaning ergänzen Programm
„Außerdem planen mein Team und ich einen Outdoor-Boxring, um an frühere glanzvolle Kaiserhof-Zeiten anzuknüpfen. Hierzu ist dann das heimische Publikum eingeladen, um die Kämpfenden entsprechend verbal zu motivieren. Auch können wir uns vorstellen, spontane Reinigungsaktionen in der Stadt durchführen, sogenanntes Guerilla-Cleaning. Wir setzen da auf Hinweise aus der Bevölkerung. Zunächst müssen aber noch die Verhandlungen mit dem Eigentümer zum Abschluss geführt werden. Mir ist zwar bekannt, dass das Gelände hier anderweitig entwickelt werden soll, aber ob dieses Vorhaben je umgesetzt wird, scheint mir doch angesichts der jahrelangen Ungewissheit mehr als fraglich.

Mit unseren in der Personenzahl begrenzten Gruppen verstoßen wir hoffentlich nicht gegen Richtlinien. Ich rechne mir da aber gute Chancen für unser alternatives Tourismus-Programm aus. Das ist ein Novum nicht nur in der Region, sondern auch weit darüber hinaus und erreicht bestimmt europaweit Aufmerksamkeit“, ist der Abenteurer sich sicher. Und seine leuchtenden Augen verraten, dass ihm noch viel mehr Ideen vorschweben, die er auf diesem wunderschönen Fleck Erde am Eingang zur Leinestadt realisieren kann.
Er setzt dabei auf vorhandene Ressourcen, die kostengünstig genutzt werden können, statt auf Förderprogramme und langwierige Gerichtsverfahren. „Kreativität ist meine Stärke und die kann ich hier besonders gut einbringen. ‚Geht nicht‘ gibt es für mich nicht“, erläutert er seinen Ansatz.